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Technische Daten
Eine Leistungselektronik zeichnet sich durch die folgenden Eigenschaften
und Fähigkeiten
aus.
- Signale
- An jeder Platine können bis zu vier Signale mit je drei Leuchtdioden
(rot, gelb, grün) betrieben werden, die Leuchtdioden lassen sich einzeln
schalten.
- Der Signalanschluß enthält zusätzlich eine Stromversorgung von
12 Volt, so daß sich auch komplexere Aktoren anschließen lassen. Deren
Aktionen können über einen drei Bit breiten Eingangswert gesteuert werden
(siehe Grundschaltung bei der Pinbelegung.
- Kontakte
- Die Leistungselektronik verfügt über Eingänge für vier Kontaktpaare,
die mit hohem Aufwand gegen Störungen und Doppelauslösungen abgesichert
sind.
- Die Firmware erkennt an der Auslösereihenfolge, wie herum der Zug den
Kontakt überquert und faßt so beide Reedkontakte zu einem redundanten
Sensor zusammen.
- Das System erkennt und toleriert einzelne nicht funktionierende
Reedkontakte. Die Fehlerquelle wird protokolliert, der Kontakt als ganzes
löst trotzdem aus, allerdings mit Verzögerung und ohne eine Richtung zu
erkennen.
- Auch dieser Stecker enthält eine Stromversorgung von 12 Volt, die den
Anschluß beliebiger Sensoren erlaubt. Sie müssen lediglich die für einen
Kontakt typischen Auslösesequenzen erzeugen. Ein Beispiel für so eine
Schaltung ist die Ansteuerung der Lichtschranken.
- Gleistreiber
- Zwei Gleistreiber können je einen Gleisabschnitt mit Fahrstrom
versorgen und so Züge fahren lassen. Für jeden Ausgang kann ein Modus
(aus, vorwärts, rückwärts und bremsen) sowie das PWM-Tastverhältnis in 128
Stufen vorgegeben werden.
- Das Bremsen unterscheidet sich vom Abschalten des Motortreibers darin,
daß der Zug aktiv gebremst wird und nicht nur ausrollt. Die Intensität des
Bremsens kann ebenfalls über das PWM-Tastverhältnis beeinflußt werden.
- Eine Überlastsicherung schaltet einen oder beide Gleistreiber ab,
sobald die Gleise kurzgeschlossen sind oder aus anderen Gründen ein zu
hoher Strom fließt. Dabei werden kurze Stromspitzen ignoriert, wie sie
beim Einschalten eines Verbrauchers auftreten. Nach rund 2,5 Sekunden wird
das Gleis automatisch reaktiviert, zusätzlich werden die Kurzschlüsse
protokolliert.
- Eine aktive Sensorschaltung an beiden Gleistreibern kann feststellen,
ob sich gerade ein Triebwagen auf dem Gleis befindet und wie schnell
dieser gegebenenfalls fährt. Die Messungen finden bei abgeschaltetem
Gleistreiber einmal pro Sekunde statt, während der Fahrt alle
0,2 Sekunden. Die Belegung von Gleisen wird mit einem aktiven Impuls
gemessen, der bei stehenden Zügen als Ticken zu hören ist.
- Mit Hilfe dieser Messung kann der Mikrocontroller die PWM eigenständig
so regeln, daß ein Zug eine vorgegebene Geschwindigkeit hält. Diese ist
dann unabhängig von der Steigung der Strecke, der Anzahl der Waggons und
ähnlichen Faktoren.
- Die Gleistreiber werden aus Sicherheitsgründen deaktiviert, wenn keine
Verbindung zu einem Steuerrechner besteht. Dies betrifft ebenfalls die
Sensoren an den Gleisen.
- Weichentreiber
- Dieser Ausgangstreiber kann insgesamt vier Weichen schalten. Die
Anschlüsse sind genauso für Verbraucher geeignet, die höhere Ströme
benötigen und nicht empfindlich für Störungen in der Versorgungsspannung
sind. Dazu gehören neben den Lampen auch die Schranken und die Glocke des
Bahnüberganges.
- Weichenantriebe sollten mit einem Filter versehen werden, damit die
Störungen und Spannungsspitzen sich nicht zu weit ausbreiten können.
- Die Firmware sequentialisiert die Schaltvorgänge, so daß niemals zwei
Antriebe genau gleichzeitig umschalten. Dadurch wird die Spitzenlast für
die Netzteile begrenzt.
- Serielle Schnittstellen
- An die vier seriellen Schnittstellen der Platine können entsprechend
viele Rechner angeschlossen werden. Zwei können direkt mit den Buchsen der
Platine verbunden werden, für die übrigen wird ein Adapterkabel benötigt.
- Die Firmware sucht nach dem Start alle Eingänge nach Aktivität ab. Mit
dem ersten gültigen Befehl verbindet sie sich fest mit dem sendenden
Rechner, bis dieser die Verbindung trennt oder 0,2 Sekunden lang keinen
gültigen Befehl sendet.
- Die Kommunikation basiert auf einem Request/Reply-Protokoll, der
Steuerrechner sendet ein Befehlspaket und bekommt ein entsprechendes
Antwortpaket zurück. Die Verarbeitung in der Firmware dauert maximal so
lange wie die Übertragung eines einzelnen Bytes über die serielle
Schnittstelle benötigen würde.
- Solange die Firmware mit einem Rechner verbunden ist, nimmt sie nur
Befehle von diesem entgegen und ignoriert die anderen Eingänge. Die
Antwortpakete werden im Normalfall nur über die gerade aktive Verbindung
zurückgeschickt. Über Jumper kann dies geändert werden, so daß die
Antworten synchron an mehrere Schnittstellen geschickt werden. Diese
Möglichkeit ist für den Betrieb redundanter Steuerrechner wichtig, die
ständig gleiche Sensordaten bekommen sollen.
- Die Datenübertragung erfolgt mit 19200 Baud, 8 Datenbits, einem
Stopbit und ohne Paritätsprüfung. Für den Anschluß reichen normale
serielle Verlängerungskabel aus, es werden nur die Leitungen RXD, TXD und
GND benötigt.
- Die Firmware unterstützt Vollduplex- und Halbduplex-Kommunikation.
- Fehlerprotokoll
- Im EEPROM des Mikrocontrollers sind Fehlerzähler gespeichert, die bei
Problemen inkrementiert werden. Ein Diagnoseprogramm kann diese auslesen
und so bei der Untersuchung aufgetretener Probleme helfen. Die Werte
bleiben gespeichert, bis sie durch einen entsprechenden Befehl auf Null
zurückgesetzt werden.
- Protokolliert werden unbeabsichtigte Resets des Mikrocontrollers,
Kurzschlüsse der Gleise sowie nicht auslösende Reedkontakte.
- Integrierte Anzeige
- Die auf der Platine integrierte 7-Segment-Anzeige gibt laufend
Informationen über den Systemstatus aus. Wenn eine serielle Verbindung
besteht, zeigt sie die Nummer der Schnittstelle an (0 bis 3). Bei
Kurzschlüssen auf den Gleisen erscheint stattdessen ein schnell blinkendes
E.
- ICSP-Schnittstelle
- Stromversorgung
- Die Platine wird normalerweise von drei Netzteilen mit 12 Volt
versorgt. Eines ist für die Weichenausgänge reserviert und von den übrigen
galvanisch getrennt, damit Störungen sich nicht in andere Teile der
Schaltung ausbreiten können.
- Die zweite Quelle liefert den Fahrstrom für die Züge und versorgt die
Gleistreiber.
- Alle übrigen Komponenten wie die Signale, Kontakte und die Schaltungen
auf der Platine selbst werden aus der dritten Spannungsquelle gespeist.
Ihre Masse ist intern mit der Masse des Fahrstromes verbunden.
- Die Netzteile werden über einem Stecker am Platinenrand angeschlossen,
die Eingänge sind jeweils mit Verpolschutzdioden gesichert.
- Für den Betrieb der Anlage reichen Netzteile mit je 10 Ampere
vollkommen aus.
- Testausgang
- An einem kleinen Stecker am Platinenrand kann eine konstante
Gleichspannung von etwa 12 Volt für beliebige Aufgaben entnommen werden.
Dieses Kapitel beschreibt die Funktionen und ihre Steuerung durch die
Firmware. Dabei wird an einigen Stellen deutlich, daß das System sehr
fehlertolerant entworfen wurde und einige Sicherheitsfunktionen aufweist,
die sich im Nachhinein als unnötig herausgestellt haben. Sehr
detaillierte Kommentare zu den Algorithmen befinden sich auch im Quellcode
der Firmware.
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