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Glossar des Verbundprojekts 2

Auf dieser Seite werden Begriffe aus dem Gebiet der Modularisierung von Studiengängen und der Einführung von Leistungspunktsystemen mit ihren Definitionen aufgeführt, so wie sie im Verbund 2 verwendet werden.

Akkreditierung
Die Akkreditierung der neuen gestuften Studiengänge ist ein Verfahren zur Sicherung von Qualität in Lehre und Studium, bei dem durch eine fachlich-inhaltliche Begutachtung der Studiengänge die Einhaltung qualitativer Standards festgestellt wird.
Im Falle einer erfolgreichen Begutachtung bekommen die akkreditierten Studiengänge das Qualitätssiegel des Akkreditierungsrates. Die Akkreditierung von Studiengängen ist zeitlich befristet, so dass der Studiengang nach Ablauf einer bestimmten Zeit erneut überprüft werden muss.
Anrechnungspunkt (credit)
Siehe: Leistungspunkt.
Arbeitsaufwand
Unter dem Begriff Arbeitsaufwand (workload) ist die Zeit zu verstehen, die von den Studierenden insgesamt im Mittel benötigt wird, um ein bestimmtes Lernziel (learning outcome) zu erreichen.
Benotungspunkt (grade point)
Ein Benotungspunkt (grade point), auch Note genannt, ist ein Maß für die individuell erbrachte Prüfungsleistung.
Datenabschrift (Transcript of Records)
Die Datenabschrift (Transcript of Records) ist eine Bescheinigung über erbrachte Studien- und Prüfungsleistungen. Sie sollte dem ECTS-Format entsprechen und neben den persönlichen Daten des bzw. der Studierenden sowie den Daten der Hochschule eine Zusammenfassung der bis dato erbrachten Leistungen enthalten.
Diplomzusatz (Diploma Supplement)
Der Diplomzusatz (Diploma Supplement) ist ein Dokument, das dem Abschlusszeugnis beigefügt wird. Es beschreibt die Art und den Inhalt des Studienganges sowie das Qualitätsniveau. Außerdem liefert es Informationen über das Hochschulsystem des ausstellenden Landes, so dass die Qualifikation im jeweiligen Bildungskontext gesehen werden kann. Das Dokument wird in deutscher und englischer Sprache erstellt.
Gewichtete Durchschnittsnote (grade point average)
Aus den insgesamt erzielten Benotungspunkten kann eine mit der Arbeitsbelastung gewichtete Durchschnittsnote (grade point average) ermittelt werden. Dazu werden zunächst alle Benotungspunkte mit der jeweiligen Arbeitsbelastung, also den zugehörigen Anrechnungspunkten, multipliziert, dann summiert und durch die Gesamtsumme der Anrechnungspunkte als Maß der Gesamtarbeitsbelastung dividiert.
Kreditpunkt
Siehe: Leistungspunkt.
Lebenslanges Lernen - LLL (life long learning)
Lebenslanges Lernen - LLL (life long learning) wird von der Europäischen Kommission definiert als alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.
Leistungspunkt (credit)
Unter einem Leistungspunkt (credit) versteht man eine normierte, quantitative Maßeinheit für den zeitlichen Arbeitsaufwand der Studierenden (workload). Leistungspunkte werden Studierenden für eine erfolgreiche Teilnahme an einem Modul vergeben und am Ende des Moduls nach bestandener Prüfung dem persönlichen Punktekonto gutgeschrieben. Dies erfolgt nach dem "Alles-oder-Nichts"-Prinzip.
Im ECTS entspricht ein Leistungspunkt einer Arbeitsbelastung von ca. 25-30 Stunden.
Für den Begriff Leistungspunkt sind auch Anrechnungs- oder Kreditpunkt gebräuchlich.
Leistungspunktsystem (LPS)
Ein Leistungspunktesystem, auch Kreditpunktesystem genannt (credit point system), stellt die konzeptionelle Hülle dar, die das genaue Zusammenspiel von Anrechnungspunkten, Lehrveranstaltungen und Benotung sowie Akkumulierung und Transfer von Anrechnungspunkten regelt.
Leistungspunkte-Akkumulierungssystem
In einem reinen Leistungspunkte-Akkumulierungssystem sammeln die Studierenden Anrechnungspunkte an, die sie für jedes erfolgreich absolvierte Modul gutgeschrieben bekommen, und zwar solange, bis der angestrebte Abschluss erreicht ist. Dies ist der Fall, wenn eine vorgegebene Gesamtzahl von Anrechnungspunkten erworben wurde.
Leistungspunkte-Transfersystem
In einem reinen Leistungspunkte-Transfersystem erwerben die Studierenden Anrechnungspunkte für ein Modul an einer Hochschule (im In- oder Ausland), die dann von einer anderen Hochschule problemlos anerkannt werden sollen. Es soll also den Transfer von Studien- und Prüfungsleistungen bei einem nationalen oder internationalen Hochschulwechsel vereinfachen und dadurch die Studierendenmobilität fördern.
Leistungspunkte- Akkumulierungs- und Transfersystem
Ein Leistungspunkte-Akkumulierungs- und Transfersystem kombiniert die Akkumulierungs- und die Transferkomponente.
Modul
Ein Modul ist eine thematisch und zeitlich abgerundete, in sich abgeschlossene und mit Anrechnungspunkten versehene abprüfbare Lehreinheit. Module können sich aus verschiedenen Lehr- und Lernformen zusammensetzen. Ein Modul kann Inhalte eines einzelnen Semesters (Regelfall) oder eines Studienjahres (Ausnahmefall) umfassen. Module werden grundsätzlich mit studienbegleitenden Prüfungen abgeschlossen, auf deren Grundlage Anrechnungspunkte vergeben werden.
Modularisierung
Unter Modularisierung versteht man die Strukturierung von Stoffgebieten in Module, zusammen mit einer entsprechenden Gliederung des gesamten Studienganges.
Studienbegleitende Prüfungen
Eine Prüfung wird dann als studienbegleitend bezeichnet, wenn sie zeitnah zu der letzten Lehrveranstaltung des Moduls stattfindet, in der die prüfungsrelevanten Inhalte vermittelt worden sind. Unter einem nahen zeitlichen Zusammenhang ist zu verstehen, dass die Prüfung in der Regel einige Tage nach dem Ende der Lehrveranstaltung stattfindet. Je nach Auslegung kann dieser Zeitraum auf wenige Wochen ausgedehnt werden, sollte aber vier Wochen nicht überschreiten.
Modulbeschreibung
Eine Modulbeschreibung soll den Studierenden eine zuverlässige Information über Studienverlauf, Inhalte, qualitative und quantitative Anforderungen und Einbindung in das Gesamtkonzept des Studienganges bzw. das Verhältnis zu anderen angebotenen Modulen bieten. Sie soll ferner die Anrechenbarkeit bzw. den Transfer beim Hochschulwechsel ermöglichen.
Modulkatalog
Ein Modulkatalog (auch Kurskatalog genannt) ist ein regelmäßig aktualisiertes kommentiertes Veranstaltungsverzeichnis, das als wichtigsten Bestandteil die Modulbeschreibungen enthält. Diese sollten einheitlich gestaltet und übersichtlich präsentiert werden (vgl. 3.19). Zusätzlich kann der Modulkatalog allgemeine Informationen über die Hochschule und den Studienort, das Institut/ den Fachbereich und den Studiengang enthalten.
Um einen Studiengang international zu präsentieren, sollte der Modulkatalog zusätzlich in einer Fremdsprache, vorzugsweise in Englisch, veröffentlicht werden. Auch eine Online-Version des Modulkataloges ist zu empfehlen.
Studienbegleitende Prüfung
Eine Prüfung wird dann als studienbegleitend bezeichnet, wenn sie zeitnah zu der letzten Lehrveranstaltung des Moduls stattfindet. Dabei kann es sich um eine mündliche oder schriftliche Prüfung, einen Vortrag oder eine Hausarbeit handeln.

Last modified: Mon Jul 19 10:26:51 MEST 2004